Basiskurse Schmerztherapie
Die Basiskurse Schmerztherapie sind ein neues, kompaktes Weiterbildungsangebot der DGPSF-Akademie und richten sich an alle im Schmerzbereich tätigen Personen – unabhängig davon, ob eine SSPT-Fort-/Weiterbildung absolviert wurde.
Die Kurse eignen sich damit gleichermaßen für Psychotherapeut:innen, Ärzt:innen und Kolleg:innen aus weiteren Berufsgruppen der schmerzmedizinischen Versorgung, die ihr Wissen gezielt vertiefen, auffrischen oder in neue Themenfelder einsteigen möchten.
Ziel ist es, aktuelle, praxisnahe Inhalte auf hohem fachlichen Niveau zu vermitteln und zugleich den aktiven Austausch zwischen Teilnehmenden unterschiedlicher Professionen zu fördern. Die Veranstaltungen sind bewusst interaktiv angelegt: Nach fokussierten Impulsen durch ausgewiesene Expertinnen und Experten werden praxisrelevante Fragestellungen gemeinsam diskutiert, Erfahrungen aus verschiedenen Versorgungssettings zusammengeführt und alltagsnahe Vorgehensweisen reflektiert. Fallnahe Übungen, strukturierte Diskussionen und Raum für individuelle Fragen unterstützen den unmittelbaren Transfer in die eigene Praxis.
Die Umsetzung erfolgt digital als Live-Online-Format, sodass eine ortsunabhängige Teilnahme möglich ist. Je nach Thema umfassen die Kurse 4 bis 8 Unterrichtseinheiten und sind so terminiert, dass sie sich gut in den Arbeitsalltag integrieren lassen. Zum Start werden erste Themenschwerpunkte angeboten; das Programm wird fortlaufend erweitert und an neue Evidenz, klinische Entwicklungen und Bedarfe aus der Versorgung angepasst.
Mitglieder der DGPSF können sich zu einer reduzierten Teilnahmegebühr anmelden.
Gruppentherapie: Grundlagen kennen, Schwierigkeiten meistern
Abstract
Bei vielen Berufsanfänger:innen löst die Leitung einer Gruppensitzung Unsicherheit aus. Aber auch erfahrene Kolleg:innen sind in der Rolle der Gruppenleitung mit vielfältigen Herausforderungen konfrontiert. Dieser Kurs soll Orientierung bei der Planung und Umsetzung Gruppentherapeutischer Angebote in der Schmerztherapie geben und das Erleben von Sicherheit in der Rolle als Gruppenleitung fördern.
Im ersten Teil des Kurses werden Grundlagen der Gruppentherapie wie notwendige Rahmenbedingungen, Wirkfaktoren sowie verschiedene Gruppenkonzepte und deren Anwendung in der Schmerztherapie vorgestellt. Im zweiten Teil stehen die Kompetenzen der Gruppenleitung und der Umgang mit einer Auswahl an herausfordernden Situationen in der Gruppentherapie im Mittelpunkt. Dabei wird vorwiegend eine verhaltenstherapeutische Perspektive eingenommen. Obwohl der Kurs auf psychotherapeutisch konzipierte Gruppen fokussiert ist, sind auch Angehörige anderer Berufsgruppen willkommen, die an grundlegenden gruppentherapeutischen Kenntnissen und Fertigkeiten interessiert sind.
Dozent: Dr. Dipl.-Psych. Tobias Fehlinger, Lübeck
Tobias Fehlinger ist Psychologischer Psychotherapeut (Verhaltenstherapie) und Spezieller Schmerzpsychotherapeut. Von 2012 bis 2024 war er im Schmerzzentrum des Universitätsklinikums Schleswig-Holstein, Campus Lübeck, in der Schmerzambulanz sowie in der Schmerztagesklinik tätig. Parallel dazu war er auch in der Klinik für Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie am dortigen Campus beschäftigt und hat in der Versorgung von Personen mit unterschiedlichen psychischen Störungen gearbeitet – schwerpunktmäßig im Bereich Trauma und Persönlichkeitsstörungen. Seit 2023 ist er niedergelassen in eigener Praxis mit Kassenzulassung in Lübeck.
Tobias Fehlinger ist Dozent, Supervisor und Selbsterfahrungsleiter in der Psychotherapieausbildung und in der SSPT-Fort-/Weiterbildung. Er ist Präsidiumsmitglied der DGPSF und Mitglied in der Geschäftsführung der DGPSF-Akademie. In der DGPSF und in der Deutschen Schmerzgesellschaft engagiert er sich zudem in den Arbeitskreisen „Patienteninformation“.
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Teilnahmegebühr
DGPSF-Mitglieder: 85,00 €
Nicht-Mitglieder: 115,00 €
Schmerz-Edukation für Kinder und Jugendliche: interaktiv, verständlich, praxisnah
Abstract
Chronische Schmerzen im Kindes- und Jugendalter gehen häufig mit erheblichen Einschränkungen der körperlichen, schulischen und sozialen Teilhabe einher. Entwicklungsaufgaben wie Autonomiegewinn, Identitätsfindung, der Aufbau sozialer Kontakte und schulische Anforderungen können dadurch beeinträchtigt werden. Während medikamentöse Ansätze eine eher untergeordnete Rolle spielen, ist die Einbindung der Eltern und des schulischen Umfelds von zentraler Bedeutung. Edukation nimmt deshalb eine Schlüsselrolle ein. Kinder und Jugendliche benötigen altersgerechte, anschauliche und interaktive Zugänge, um komplexe Schmerzmechanismen zu verstehen und Vertrauen in eigene Bewältigungsstrategien aufzubauen. Motivation, Adhärenz und Transfer profitieren von spielerischen Elementen, bildhaften Materialien, alltagsnahen Beispielen und einer konsequenten Ressourcenorientierung. Im Kurs werden praxisnahes Wissen über die Besonderheiten der Schmerz-Edukation im Kindes- und Jugendalter vermittelt, spezifische biologische, psychologische und soziale Aspekte hervorgehoben und Möglichkeiten einer altersangemessenen multidimensionalen Diagnostik, Edukation und Behandlungsplanung aufgezeigt. Zielgruppe sind alle Berufsgruppen, die mit jungen Schmerzerpatient:innen arbeiten.
Dozentin: Dr. Dipl.-Psych. Lea Höfel, Kinderklinik Garmisch-Partenkirchen
Dr. Lea Höfel ist psychologische Abteilungsleiterin des Zentrums für Schmerztherapie junger Menschen und Leiterin der Fatigue- und ME/CFS-Therapie an der Kinderklinik Garmisch-Partenkirchen. Von 2016 bis 2024 leitete sie den Psychologischen Dienst der Klinik. Sie ist Beiratsmitglied der Deutschen Gesellschaft für Psychologische Schmerztherapie und -Forschung (DGPSF) sowie Mitglied des Leadership-Teams der Health Professionals der Pediatric Rheumatology European Society (PReS). Ihre klinischen und wissenschaftlichen Schwerpunkte liegen in der Schmerz- und Fatigue-Therapie bei Kindern und Jugendlichen. Dazu veröffentlichte sie u. a. die Bücher „Chronische Schmerzen bei Kindern und Jugendlichen“ sowie „Warum bin ich so erschöpft? Chronisches Fatigue-Syndrom bei Kindern und Jugendlichen“. Ein besonderes Augenmerk legt sie auf die verständliche Vermittlung von Edukation und praktischen Strategien im Rahmen des bio-psychosozialen Krankheitsmodells – stets unter Einbezug der Eltern.
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Teilnahmegebühr
DGPSF-Mitglieder: 85,00 €
Nicht-Mitglieder: 115,00 €
Therapie verbessern durch gelungene Schmerzedukation
Abstract
Edukation ist ein wesentliches Element der Behandlung bei allen schmerzbezogenen Krankheitsbildern. Sie wirkt als Türöffner und Katalysator. Psychotherapeutisch Tätige ebenso wie medizinisch orientierte Behandler:innen können das Schmerzerleben neurobiologisch fundiert erklären. Sie stellen die Zusammenhänge und Interaktionen von Denken, Fühlen, Handeln und Körperempfindungen dar und entwickeln gemeinsam mit den Patient:innen ein individuelles bio-psychosoziales Störungsmodell.
Ziel edukativer Maßnahmen ist es, Patient:innen zu Expert:innen in eigener Sache zu machen und damit aktive, wirksame Bewältigungsstrategien sowie Selbsthilfemaßnahmen entwickeln und zu fördern.
In diesem Kurs werden Anwendungsmöglichkeiten der Schmerzedukation vertieft. Edukative Inhalte und Methoden werden beispielhaft vorgestellt, gemeinsam diskutiert und die Vermittlung praktisch eingeübt.
Dozent: Dipl.-Psych. Bernd Kappis, Universitätsmedizin Mainz
Dipl.-Psych. Bernd Kappis ist Psychologischer Psychotherapeut (Verhaltenstherapie) mit Zusatzqualifikation in Spezieller Schmerzpsychotherapie und arbeitet als wissenschaftlicher Mitarbeiter. Seit 1996 ist er an der Universitätsmedizin Mainz tätig, zunächst bis 2006 an der Klinik für Psychosomatische Medizin, seit 2006 an der Klinik für Anästhesiologie. Neben seiner klinischen und wissenschaftlichen Arbeit ist er Supervisor (DGPSF), Gutachter für Schmerzpatient:innen (IGPS) sowie Dozent in Aus- und Weiterbildungen für Ärzt:innen, Psycholog:innen und Physiotherapeut:innen. Er engagiert sich in Fachgesellschaften, unter anderem als Sprecher des Arbeitskreises Patienteninformation der Deutschen Schmerzgesellschaft, als stellvertretender Vorsitzender der Interdisziplinären Gesellschaft für Psychosomatische Schmerztherapie (IGPS) sowie als Mitglied der Deutschen Gesellschaft für Psychologische Schmerztherapie und -Forschung (DGPSF) und der Psychotherapeutenkammer Rheinland-Pfalz.
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Teilnahmegebühr
DGPSF-Mitglieder: 85,00 €
Nicht-Mitglieder: 115,00 €