Phänomene wie Bewertungen, Erwartungen sowie Placebo- und Nocebo-Effekte beruhen auf messbaren neurobiologischen Mechanismen und sind nicht lediglich abstrakte psychologische Konstrukte. Die enge Verbindung zwischen Gehirnaktivität und subjektiven Erfahrungen unterstreicht die Bedeutung des biopsychosozialen Ansatzes in der Schmerztherapie. Bemerkenswert ist dabei, dass unser Gehirn nicht passiv auf Reize reagiert, sondern kontinuierlich auf der Grundlage früherer Erfahrungen Vorhersagen trifft und mit der aktuellen Realität abgleicht. Schmerz entsteht demnach aus dem Abgleich innerer Signale mit individuellen und variablen Einflussfaktoren, was zu ständigen neuroplastischen Veränderungen führt. Der Vortrag bietet einen umfassenden Überblick über diese Zusammenhänge und deren therapeutische Konsequenzen.
Dr. rer. nat. Paul Nilges, Dipl. Psych.
Johannes Gutenberg-Universität Mainz
Studium der Psychologie und Mitarbeit in EEG-Forschungsprojekten JoGu-Universität Mainz. Psych. Psychotherapeut am DRK-Schmerz-Zentrum Mainz, im Interdisziplinären Team Behandlung von Patient*innen, gleichzeitig klinische Forschung und Entwicklung diagnostischer Verfahren. Schmerzpsychotherapeutische Ausbildung von Psychotherapeut*innen, Dozent in Weiter- und Fortbildungen verschiedener Gesundheitsberufe. Besondere Interessen: soziale und iatrogene Faktoren der Chronifizierung, neurobiologische Prozesse bei akutem und chronischem Schmerz.
Dr. Anke Diezemann-Prößdorf
DRK Schmerzzentrum Mainz
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Link zur Website: DGPSF-Akademie | Schmerzpsychologisches Kolloquium